Zertifizierter Mediator – wer darf sich so nennen?

Lange hat es gedauert und viele Änderungen gab es… Nunmehr ist sie im Stand vom 21.08.2016 im  Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden: die Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungs-Verordnung (kurz ZMediatAusbV).

Diese Verordnung regelt die Ausbildung und Fortbildung zum zertifizierten Mediator. Außerdem erfasst sie die Anforderungen an die Einrichtungen, die eine Ausbildung und/oder Fortbildung zum zertifizierten Mediator anbieten.

Was ist ein zertifizierter Mediator?

Um es kurz zu machen, zertifizierter Mediator darf sich nennen, wer die Ausbildung zum zertifizierten Mediator abgeschlossen hat. Die Ausbildung beinhaltet einen theoretischen und einen praktischen Teil. Einhundertundzwanzig Präsenzstunden sind vorgeschrieben. Außerdem muss der angehende Mediator an einer Einzelsupervision teilgenommen haben. Weiterhin muss sich der zertifizierte Mediator regelmäßig fortbilden und zwar inerhalb eines Zeitraums von 4 Jahren für mindestens vierzig Zeitstunden.

Vorher-nachher Vergleich

Die Voraussetzungen haben sich mithin seit dem Bearbeitungsstand vom 31.01.2014 recht weitreichend entschärft. So ist keine Voraussetzung zum zertifizierten Mediator mehr, dass neben einer Ausbildung zum zertifizierten Mediator weitergehende Qualifikationen vorliegen müssen, wie etwa der Abschluss einer berufsqualifizierenden Berufsausbildung oder eines Hochschulstudiums und die zweijährige praktische berufliche Tätigkeit.

Mediatoren, die wie ich bereits seit langem als Mediator aktiv sind (ich habe meine Ausbildung bereits 2007 abgeschlossen und bin seither als Mediator rege aktiv), dürfen sich schon heute als zertifizierter Mediator bezeichnen, wenn sie vor dem 26.07.2012 eine Ausbildung zum Mediator im Umfang von  mindestens 90 Zeitstunden abgeschlossen haben und anschließend wenigstens vier Mediationen durchgeführt haben. Auch für „alteingesessene Mediatoren“ ergeben sich also keine wirklich hohen Hürden zur Zertifikation.

Am 01.09.2017 tritt die Verordnung in Kraft. Bleibt abzuwarten, welche Erwartungen Medianten an die Zertifizierung haben und wie die Öffentlichkeit den zertifizierten Mediator in Abgrenzung vom Mediator wahrnimmt.